Können sie sich an die Gute-Nacht-Geschichten des Schweizer Fernsehens erinnern? Dominik Dachs, Feuerwehrmann Sämi oder Pingu? Dazu hat fast jeder eine Verbindung. Sei es dank seinen Kindern oder weil er sie selbst vor dem ins Bett gehen schauen durfte. So haben auch die Tschechen gedacht und prompt ihre Gutenacht-Geschichten-Helden zum Maskottchen gemacht. Ein Riesenerfolg. Zwei Hasen die im Stadion umherturnen und für Stimmung sorgen. Bob und Bobek sind geborene Entertainer, die jeder schon kannte.

Ein Nachteil hat das aber: Die Musik, die während ihren Auftritten am Screen läuft, ist grauenvoll. Gute-Nacht-Musik eben. Auch hier: Jeder kennt sie und jeder ist begeistert. Wenn du aber, wie wir Journalisten, alle Tage im Stadion sitzen musst und andauernd diese Musik hörst, dann grenzt das an Folter. Im Schweizer Journalisten-Lager reicht das schon so weit, dass wir uns gegenseitig mit Bob und Bobek Fanartikel drohen. CD’s wären aber vielleicht effektiver…

Tolle Stimmung, laut und farbig
Eines muss man den hyperaktiven Hasen aber lassen: Die Stimmung ist genial. Auch der DJ macht einen super Job. Die Tschechen haben hier zweifellos eine tolle Weltmeisterschaft organisiert, die Begeisterung entfacht. Während den Spielen ist es laut, fast alle Fangruppen sind vertreten. Auch die Zuschauerzahlen verdeutlichen dies, sind die Organisatoren doch dabei, die Statistiken der vorher gut besuchten WM in Minsk zu übertrumpfen.

Und nicht zuletzt machen auch die Schweizer Fans grosse Freude. „Heimspiel in Prag!“, hatte mein Kollege am letzten Samstag auf Facebook gepostet. Treffender hätte er es kaum formulieren können, denn die Schweizer waren im Spiel gegen die Schweden neben dem Eis überlegen und haben die Mannschaft toll unterstützt. Bei heiklen Schiedsrichter-Entscheiden wurde es richtig laut, Schweizer Sprechchöre waren deutlich in Deutsch und Französisch zu hören und am Schluss standen praktisch alle Zuschauer für die Nati auf. Begeisterung pur, trotz der Niederlage gegen Schweden. Das ist es, was eine WM ausmacht. Inklusive Gute-Nacht-Musik.

 

Dieser Blogbeitrag ist im Unter-Emmentaler erschienen.

Bild: ing

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